Aktuelle Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass bei den betroffenen Personen bestimmte Auffälligkeiten vorliegen, die zu autistischen Stressreaktionen führen können:

  1. Im Bereich der Neurologie
    • In spezifischen Gehirnbereichen wie z. B. dem Gyrus frontalis inferior (Brodman Areal 44, 45, 47), im Orbitafrontalen Cortex (BA 11, 12), im Tempoparietalen Cortex (BA 39), im Gyrus Supramarginalis (BA 40), im Sulcus temporalis superior (BA 21), der Insula und dem Anterioren Gyrus Cinguli (BA 23, 24, 33); in limbischen Kernen wie der Amygdala, dem Hippocampus u. a.; Bereichen im Hirnstamm und dem Pontocerebellum sowie ihrer Konnektivität (Vernetzung zwischen Gehirnbereichen)
    • in den Gliazellen (Astrozyten, Microglia), die u. a. für die Reizweiterleitung, die Nährstoffversorgung und die Immunabwehr zuständig sind
    • bei der Informationsübermittlung durch bestimmte Neurotransmitter (Gaba, Glutamat, Serotonin, Dopamin, Acetylcholin u. a. )
  2. Im Aminosäurenstoffwechsel
  3. In der Genetik und Epigenetik
  4. Im Stoffwechsel von Melantonin (kann z. B. zu Auffälligkeiten im Tag/ Nacht-Rhythmus führen), Mineralstoffen u. a.
  5. Im Immunsystem durch unterschwellige chronische Entzündungen wie z. B. im Darm ((Microbiota, Leaky Gut)oder Nervensystem (z. B. durch toxische Schwermetalle wie Quecksilber und Aluminium)
  6. Emotionen und unverarbeitete emotionale Traumata in der Biographie autistische Stressreaktionen
  7. Nicht integrierte frühkindliche Reflexe können notwendige Anpassungsbemühungen zusätzlich erschweren.

Betroffene, die Auffälligkeiten in einem oder mehreren der o. g. Bereiche aufweisen, können auf individuelle Belastungssituationen in ihrem Lebensalltag mit Stressreaktionen aus dem autistischen Spektrum reagieren.

Diese Auffälligkeiten können schwach bis stark ausgeprägt sein, bis hin zur psychiatrischen Diagnose Autismus-Spektrum Störung (ASS). Bis eine solche Diagnose endgültig gestellt wird, kann mitunter viel Zeit vergehen, da eine solche Diagnosestellung Sorgfalt und Erfahrung erfordert.

Die Diagnosestellung erfolgt in der Regel verhaltensbasiert nach den internationalen Diagnosekriterien von DSM-5 oder ICD -10 /11 in einer Praxis oder Ambulanz für Kinder-und Jugendpsychiatrie oder für Erwachsene in einer psychiatrischen Praxis oder Ambulanz.

Daria Kovalchuk hat auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse ein Behandlungsprotokoll für Stressreaktionen aus dem Autistischen Spektrum entwickelt, das ich aktuell bei meinen Patienten und Klienten erprobe.

Meine Behandlung beinhaltet die ganzheitliche Sicht auf den betroffenen Menschen und berücksichtigt die Ursachen und Folgen in vielen Bereichen, wie in

Ziel meiner Behandlung ist es, mit Hilfe der neuroenergetischen Kinesiologie unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ursachen und Erscheinungsbilder zu versuchen, die Funktion der Gehirnbereiche und ihre Vernetzung sowie die Informationsweitergabe durch die Neurotransmitter und weitere biochemische Prozesse wie z. B. unterschwellige Entzündungen so zu verbessern, dass es den Betroffenen gelingt, mit ihren individuellen Stressreaktionen umgehen zu lernen bzw. zu erreichen, dass diese erst gar nicht im bisherigen Ausmaß in Erscheinung treten.

Alle Kenntnisse und Methoden meiner bisherigen Arbeit mit Menschen mit dem „Syndrom Autismus“ oder entsprechenden Stressmustern biete ich weiterhin an. Sie ergänzen meine Behandlung mit neuroenergetischer Kinesiologie.

Das Vorliegen der Diagnose Autismus-Spektrum Störung (ASS) ist keine Voraussetzung für eine Behandlung bei mir!

Vielmehr geht es darum, auch diejenigen Personen zu unterstützen, bei denen die Diagnosekriterien nach DSM-5 für die Diagnose ASS nicht ausreichend erfüllt werden, die aber trotzdem an Symptomen leiden, die zu den Stressmustern des autistischen Spektrums zählen.

Im DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) fällt die Autismus Spektrum Störung unter die Kategorie „Neuronale und mentale Entwicklungsstörungen“, worunter u. a. auch die ADHS, die Tic-Störungen, Intelligenzminderungen und die Lese-Rechtschreib-Störung fallen. Sie sind als eine Gruppe von Erkrankungen definiert, die in der Entwicklungsphase auftreten und Defizite hervorrufen, die zu Funktionsstörungen führen.

Die DSM-5-Kriterien für Autismus Spektrum Störung (ASS) sind in zwei Bereiche aufgeteilt:

  • Soziale Kommunikation (Qualitative Einschränkungen der sozialen Interaktion und Kommunikation)
    1. Defizite der sozial-emotionalen Reziprozität
    2. Defizite der non-verbalen Kommunikation
    3. Defizite in der Entwicklung, dem Erhalten und Verständnis von Freundschaften
  • Restriktive, repetitive Verhaltensweisen, Interessen und Aktivitäten
    1. Stereotype Verhaltensweisen auf motorischer, sprachlicher und spielerischer Ebene
    2. Bestehen auf Routinen
    3. Eingeschränkte / intensive Interessen
    4. Hyper- und Hyporeaktivität gegenüber sensorischen Reizen sowie eigene sensorische Interessen

Ein ASS liegt vor, wenn

  1. alle Kriterien aus der ersten Kategorie zutreffen
  2. mindestens zwei Kriterien aus der zweiten Kategorie zutreffen

Weitere Ergänzungen:

  • Die Kriterien müssen in früher Kindheit vorhanden sein, können sich aber erst dann voll manifestieren, wenn die sozialen Anforderungen entsprechend hoch sind.
  • Die Symptome müssen zu klinisch bedeutsamer Behinderung im Alltag führen.
  • Ausschlussdiagnosen: Die Symptome lassen sich durch intellektuelle Behinderung oder globale Entwicklungsstörung erklären.
  • Es gibt drei Schweregrade für Kategorie 1 und 2, die benennen, wie viel Unterstützung der Betroffene benötigt.
  • Es gibt zusätzliche Spezifizierungen (s. o. „Neuronale Entwicklungsstörungen“)
  • mit / ohne intellektuelle Behinderung
  • mit /ohne Sprachentwicklungsverzögerung
  • Assoziationen mit bekannten medizinischen, genetischen Krankheiten oder Umweltrisikofaktoren
  • Assoziationen mit entwicklungsneurologischen, psychologischen oder Verhaltensstörungen
  • mit Katatonie

Seit meinen ersten beruflichen Kontakten im Jahr 1976 im Max-Planck-Institut für Kinder- und Jugendpsychiatrie in München mit Kindern und Jugendlichen mit der Diagnose „Autismus“ befasse ich mich mit der Behandlung dieser Auffälligkeiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

Voraussetzung für meine Arbeitsweise ist mein differenziertes Wissen der Anatomie und Physiologie des Zentralen – und Peripheren Nervensystems , meine langjährigen praktischen Erfahrungen mit den Krankheitsbildern im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinderheilkunde, die handelnde Umsetzung der Erkenntnisse der Entwicklungspsychologie und Entwicklungsneurologie als Heilpädagogin, sowie die praktische Erfahrung mit Krankheitsbildern im Bereich der Erwachsenenmedizin.
Sehr gerne arbeite ich wertschätzend mit Kollegen anderer Disziplinen für einen gemeinsamen Behandlungserfolg zusammen.