Burnout-Syndrom / Depression

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Totale Erschöpfung kann viele Ursachen haben, die ganzheitlich analysiert und behandelt werden müssen.

Stress – Burnout-Syndrom – Nebennieren-Schwäche

Grundlage der modernen Stressforschung ist die Annahme des „General Adaption Syndrom“ (G.A.S.), d.h. einem „Allgemeinen Anpassungssyndrom“. Hierunter versteht man den Abwehrmechanismus, den der Organismus aufbringen muss, um so schnell wie möglich wieder in sein normales Gleichgewicht zurückzukommen.

Hans  Selye identifizierte drei grundsätzliche Phasen:

  • Die Alarmphase
  • Die Widerstands- oder Resistenzphase
  • Die Erschöpfungsphase

Darüber hinaus gibt es zwei Unterscheidungen:

  • Die akute Stressreaktion: Sie ist von kurzer Dauer und besteht aus einer kurzen Widerstandsphase mit fast plötzlich eintretender Rückkehr zur Normalität.
  • Die chronische Stressreaktion: Hier kann die Widerstandsphase einige Minuten, Wochen, Monate, Jahre dauern, manchmal auch ein Leben lang.

Bereits Hans Selye betonte, dass der Hauptgrund für negativen Stress in der heutigen Zeit in der Frustration besteht, die Widersprüchlichkeiten und Mühen des täglichen Lebens mit den eigenen Möglichkeiten, Einstellungen und Wünschen sowie den Erwartungen, die von außen an sie gestellt werden, in Einklang zu bringen.
Dies betrifft alle Altersgruppen, in zunehmendem Maße auch Kinder und Jugendliche.
Aus diesem Grund leben die meisten Menschen bereits schon in einer ständigen Widerstandsphase, so dass die Betroffenen durch neue zusätzliche akute Stressreaktionen (Arbeitsplatz, Schule, Trennung, Unfall, Todesfall, Wohnen, Umwelteinflüsse u.a.) mitunter vollends aus dem physiologischen und psychologischen Gleichgewicht gebracht werden können und ernsthaft und bisweilen dauerhaft krank werden, zuweilen bis hin zu einer ernsthaften depressiven Episode, die medikamentös behandelt werden muss (schwere Erschöpfungsphase).

Definitionen

  • Stress
  • Burnout-Syndrom: Dieses stellt in der Medizin keine eigene Krankheit dar, sondern wird nach WHO als „Einflussfaktor auf die Gesundheit“ betrachtet.
  • Nebennierenschwäche: Dies ist eine Funktionsschwäche der Nebenniere bis hin zur völligen Erschöpfung und Unfähigkeit, weiterhin die zum Überleben notwendigen Stresshormone zu  produzieren. Sie ist Folge von langandauernden Stressreaktionen. Da es sich um eine Funktionsschwäche handelt, ist diese reversibel, erfordert jedoch Monate bis Jahre bis zur Wiederherstellung.

Die Stressreaktion wirkt in Form einer Kettenreaktion auf den gesamten Organismus, in erster Linie auf

  • das Nervensystem (Sympathikus, Parasympathikus)
  • das endokrine System (Blutzucker, Blutdruck, Schlaf, Körpergewicht, Stoffwechsel, Stimmung, Antrieb, Aufmerksamkeit, Konzentration, Gedächtnis u.a.) und
  • das Immunsystem (Tendenz zu Krankheitsanfälligkeit, chronischen Entzündungen, Nahrungsunverträglichkeiten, Autoimmunkrankheiten u.a.)

Im Organsystem kann Stress unterschiedliche Ursprünge haben.
Diese können sein:

  • im endokrinen System (Hypothalamus, Hypophyse, Zirbeldrüse, Schilddrüse, Nebenschilddrüsen, Geschlechtsdrüsen, Pankreas, Fettgewebe, Herz, Niere)
    Besondere Bedeutung haben hier:

    • die Hypothalamus – Hypophysen –  Nebennieren – Achse als Hauptproduzenten der Stresshormone,
    • die Hypothalamus – Hypophysen – Schilddrüsen – Achse,
      die Hypothalamus – Hypophysen – Gonaden – Achse mit besonderer Bedeutung der Östrogendominanz gegenüber dem Progesteron,
      die Balance zwischen Cortisol (Taghormon) und Melantonin (Nachthormon)
  • im neurologischen System (Sympathikus, Parasympathikus)
  • im Immunsystem: Lymphatisches System in Rachen, Lymphknoten, Milz, Dünndarm, Blinddarm, Thymus, Knochenmark (z.B. durch unbemerkte Infektionen durch u.a. Epstein-Bahr-Virus, Rickettsien, Borreliose)
  • im System der Mineralstoffe, die als Stoffwechselregulatoren in und außerhalb der Zelle fungieren: u. a. Magnesium, Calcium, Phosphor, Kalium, Natrium, Kupfer, Eisen

Marco Rado hat in seinem Konzept der Integrativen Physiologie („Die Physiologie des Stress“) eine Möglichkeit gefunden, genau zu bestimmen,

  • in welcher der drei Stressphasen und zu wie viel Prozent sich der Betreffende darin befindet. Dies ist wesentlich, da jede Phase eine unterschiedliche Herangehensweise erfordert.
  • wo der Ursprung der Kettenreaktion liegt,
  • um genau hier mit gezielten Maßnahmen den Organismus wieder in ein stabiles Gleichgewicht bringen zu können.

Aufgrund der Vielfalt der Ursprünge, ihrer Wechselwirkungen auf den gesamten Organismus und demzufolge den sehr vielfältigen Krankheitsbildern, ist eine individuelle ganzheitliche Sichtweise und Behandlung unerlässlich. (Regulation der Hormonachsen und des Immunsystems, der Neurophysiologie, der Lebenssituation, der Lebensweise mit Erholungspausen, der Ernährung, der körperlichen Bewegung, der Stärkung adäquater Fähigkeiten in Beruf / Schule / /Familie,  des Zeitmanagements, Erziehungsberatung, Psychotherapie u.a.)

Dabei unterstütze und begleite ich Sie gerne.

Besonders gefährdet sind Menschen, die über lange Zeit vermeintliche Schwächen zu verbergen suchten, da sie sich selbst eine oftmals  zu hohe Messlatte stellen und Sorge vor Gesichtsverlust sich selbst oder anderen gegenüber fürchten.
Wesentlich ist, selbst oder mit Hilfe anderer, früh die Widerstandsphase zu erkennen, zu akzeptieren und entsprechend mit professioneller Unterstützung noch rechtzeitig gegenzusteuern –  hin zu Gesundheit und Lebensfreude.

Der richtige Zeitpunkt ist – jetzt!